1.200 Rundballen Futterstroh durch Brandstiftung vernichtet

So viele Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn sind wohl noch nie durch Otersen gefahren, als am gestrigen Freitagabend nach der Alarmierung um 23:13 Uhr. Ziel von einem Dutzend Feuerwehrfahrzeugen aus 7 Ortswehren der Gemeinde Kirchlinteln und der Samtgemeinde Rethem war ein Feld östlich der Landesstraße L 159, kurz vor dem Oterser Ortsteil Ludwigslust. Drei Reihen mit insgesamt 1.200 Stroh-Rundballen, von zwei Seiten von Wald umgeben, brannten hier lichterloh und beschäftigten die Ortsfeuerwehr Otersen unter der Leitung des stellv. Ortsbrandmeisters Sven Priemke auch über 12 Stunden später noch.

Erst Anfang August waren im benachbarten Häuslingen 280 Rundballen durch Brandstiftung vernichtet worden. Jetzt verbrannten 1.200 Futter-Strohballen in der Gemarkung Otersen-Ludwigslust – der Jahresbedarf an Futterstroh eines Milchviehbetriebes aus Häuslingen-Ludwigslust. Auf rund 60.000 € bezifferte der betroffene Landwirt den entstandenen Schaden.

Beim Eintreffen der ersten Feuerwehren standen das große Strohlager bereits im Vollbrand, so dass niemand Brand-Experte sein musste, um die Ursache mit Brandstiftung anzugeben.

70 Feuerwehrleute im Einsatz

Nach der Alarmierung um 23:13 rückte die Ortsfeuerwehr Otersen mit 21 Brandschützern, dem TS-Fahrzeug und dem Kirchlintelner Einsatzleitfahrzeug aus. Verstärkung kam von den Stützpunkt-Feuerwehren aus Neddenaverbergen (LF8, TLF 3.000, MTF) und Kirchlinteln (TLF 12/24, TLF8Wald, LF 16 TS) sowie der Ortsfeuerwehr Hohenaverbergen (TSFW) und weiteren Ortsfeuerwehren aus der benachbarten Samtgemeinde Rethem.

Hauptaufgabe für die Wehren war der Schutz der an zwei Seiten angrenzenden Waldstücke, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Die im Vollbrand stehenden 1.200 Strohballen konnten die Wehren nur kontrolliert abbrennen lassen. Nachts wurden kalte Getränke aus dem Dorfladen Otersen für die Einsatzkräfte herbeigeschafft.

Ab etwa 4 Uhr oblag der Ortsfeuerwehr Otersen die alleinige Brandwache und das kontrollierte Abbrennen. Am Vormittag, nach 12 Stunden Dauereinsatz war ein Bagger-Raupenfahrzeug im Auftrag des geschädigten Landwirts im Einsatz, um die noch brennenden Ballen auseinander zu teilen. Mit dem Löschwasser aus den Strahlrohren der Ortsfeuerwehr Otersen musste der Bagger mit seinem Greifarm und den Hydraulik-schläuchen immer wieder abgekühlt werden.

Herzlichen Dank an die Einsatzkräfte

Aktualisierung vom 1.9.2019

Nach 22 Stunden Einsatzzeit konnte die Freiwillige Feuerwehr Otersen den Einsatz erfolgreich beenden.

Fotos: Kay Brettschneider (4) Günter Lühning (2)