Fast 50.000 Euro Fördermittel für die Dorfregion „von Bierde bis Wittlohe“

Die Gemeinden Kirchlinteln, Häuslingen und Böhme freuen sich über die Zusage der Fördermittel für die Erstellung eines landkreisübergreifenden Nahversorgungskonzeptes für die Dorfregion „von Bierde bis Wittlohe“. Die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Julia Klöckner stellt im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE) Fördermittel in Höhe von 47.447,64 Euro für das Nahversorgungskonzept bereit. Die drei beteiligten Gemeinden bringen einen Eigenanteil von etwa 12.000 Euro ein. Ziel des BULE ist es, so die Ministerin, einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung beispielhafter Projekte der ländlichen Entwicklung zu leisten und ländliche Regionen als Wohn-, Arbeits- und Lebensräume attraktiv zu gestalten, um gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland zu schaffen.

Mit Hilfe der Fördergelder soll nun der erste Schritt des Vorhabens erfolgen und ein Nahversorgungskonzept für die Dorfregion erstellt werden. Wolfgang Rodewald, Bürgermeister der Gemeinde Kirchlinteln, die federführend das Projekt betreut, ist froh, dass es endlich los gehen kann: „Wir möchten den zunehmenden Problemen bezüglich der Nahversorgung und des Wegfalls von Geschäften, Gaststätten und somit Treffpunkten für die Bevölkerung entgegenwirken. Daher wird zeitnah ein externes Planungs- und Ingenieurbüro beauftragt werden, das Nahversorgungskonzept zu erstellen. Im Sommer soll es mit konkreten Planungen losgehen.“
Um die Nahversorgung in allen acht Orten der Dorfregion zu verbessern, sind zum Bestellen von Waren ein Internet-Shop für Lebensmittel und Bestell- & Abhol-Cafés, zum Beispiel im Sportlerheim in Böhme, im Dorfgemeinschaftshaus in Bierde und im Gemeindehaus in Wittlohe, vorgesehen. Letztere sollen insbesondere älteren Menschen beim Abholen des zuvor bestellten Einkaufs einen Treffpunkt mit Möglichkeiten zum Kaffeetrinken und Austausch bieten. Zum anderen ist es geplant, den Dorfladen in Otersen zu einem Hybrid-Dorfladen zu erweitern, der neben normalen Öffnungszeiten einen Einkauf, zum Beispiel in den Abendstunden ohne Ladenpersonal, ermöglicht. Zusätzlich sollen Abholboxen, in denen bestellte Waren gekühlt oder sogar tiefgekühlt werden können – eine sogenannte Click- & Collect-Station – eingerichtet werden, um insbesondere Berufstätigen das Einkaufen in ihrer Heimatregion anbieten zu können.
„Was in welcher Form in der Dorfregion möglich ist, soll von Praktikern und Fachleuten im Rahmen einer Bürgerbeteiligung ergebnisoffen diskutiert und unter Würdigung wirtschaftlicher Aspekte abgewogen werden. Auch weitere Ideen und Wünsche der Bürger zur Verbesserung der Nahversorgung sollen in das Konzept einfließen“, so Günter Lühning, 1. Vorsitzender des Dorfladen Otersen w.V. und Initiator des Vorhabens. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der beteiligten Kommunen, Bürgerinnen und Bürgern sowie weiteren interessierten Akteuren wie Betreiber von Hofläden und Nahversorgern, wird den Prozess begleiten. Auch die geplanten Exkursionen zu 24/7-Lebensmittelgeschäften in Niedersachsen und Thüringen sollen den Planungsprozess voranbringen.

Mit der Erstellung des Nahversorgungskonzepts kommt die Dorfregion „von Bierde bis Wittlohe“ ihren im Dorfentwicklungsplan festgehaltenen Zielen, Versorgungsangebote langfristig zu sichern und neue zu entwickeln, ein großes Stück näher. Die Förderung ist damit als ein wichtiger Erfolg für die Entwicklung der Dorfregion zu werten. Die Ergebnisse der Untersuchung stehen voraussichtlich im Frühjahr 2022 zur Verfügung. Anschließend werden die besten Konzepte für eine Umsetzung ausgewählt und finanziell gefördert.