Umsatzsteigerung für Zukunftssicherung notwendig

Im September trafen sich die Mitglieder des Dorfladen-Vereins zur zweiten Mitgliederversammlung im Jahr 2025, um den Jahresabschluss 2023 zu beschließen und sich vom Vorstand über die aktuellen Entwicklungen im laufenden Geschäftsjahr informieren zu lassen. Mit über 400 vertretenen Anteilen nahmen gut zwei Drittel der Dorfladen-Anteilseigner im voll besetzten Allercafé teil – ein deutliches Zeichen für die große Bedeutung des kleinen Lebensmittelladens „von Bürgern für Bürger“ vor Ort.

Der Jahresabschluss 2023 wurde nach kurzer Vorstellung durch Janine Rowohlt einstimmig beschlossen und bildet zugleich die Grundlage für die Erstellung des Abschlusses für 2024. Bei einem Umsatz von 437.000 Euro und einem Materialaufwand von 291.000 Euro liegt die Rohertragsquote bei sehr erfreulichen 33 Prozent. Allerdings führten gestiegene Personalkosten und sonstige Aufwendungen unter dem Strich zu einem Fehlbetrag.

Für 2025 konnten die Personalaufwendungen durch verschiedene Straffungen der Abläufe reduziert werden, sodass der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr eine „schwarze Null“ anstrebt. Deutlich wurde aber auch: Schon im kommenden Jahr werden die Personalkosten aufgrund des steigenden Mindestlohns zum 1. Januar 2026 wieder zunehmen, sodass der Dorfladen darauf angewiesen ist, den Umsatz zu steigern. Eine Umsatzsteigerung ist vor allem notwendig, um Rücklagen für eventuelle Reparaturen bilden zu können – Maßnahmen, die immer wieder anfallen, um „den Laden am Laufen zu halten“.

Haben sich bereits intensiv Gedanken zur Zukunft des Dorfladens gemacht: der Vorstand um Dieter Bergstedt, Helke-Marie Cohrs, Selina Dettmer, Ines Homann, Janine Rowohlt und Ferdinand Petrat (v.l.n.r.).

Zur Umsatzsteigerung hat der Vorstand bereits verschiedene Maßnahmen angestoßen: So sollen im Herbst Bauzaunbanner aufgestellt werden, die das tägliche Angebot mit Öffnungszeiten bis 21 Uhr bewerben. Zudem werden Flyer an alle Haushalte in der Umgebung verteilt. Neben Werbung für den Dorfladen wird der Flyer auch eine Umfrage enthalten, um von der Bevölkerung zu erfahren, was sie sich für ihren Lebensmittelladen vor Ort wünschen.

Um die Einnahmeseite des Dorfladens zu verbessern, hatte die erste Mitgliederversammlung des Jahres bereits für die Einführung eines Mitgliedsbeitrags votiert. Im September wurde dieser Beitrag in Höhe von 30 Euro je Mitglied erstmals abgebucht – freiwillig kann jedes Mitglied auch einen höheren Beitrag leisten. Deutlich machte Janine Rowohlt aber auch: „Es reicht nicht, wenn wir nur einmal in der Woche zum Brötchenkauf in den Dorfladen kommen. Wir alle haben es jeden Tag selbst in der Hand, unsere Einkäufe bewusst im Dorfladen zu erledigen, um diese wohnortnahe Versorgung auch für die Zukunft sicherzustellen.“

Auf der Mitgliederversammlung wurde deutlich: Ausschließlich der Kauf von Brötchen am Wochenende reicht dem Dorfladen nicht, um langfristig überleben zu können.

„Wer weiter denkt, kauft näher ein“ – dieser Dorfladen-Slogan wird in den kommenden Monaten entscheidend sein. Gelingt die angestrebte Umsatzsteigerung nicht, müssten weitere Konsequenzen wie die Reduzierung der Bedienzeiten oder sogar die Abschaffung des Bedientresens mit Wurst und Käse folgen. Der Dorfladen-Vorstand betont: „Ohne euch und ohne eure Einkäufe werden wir es nicht schaffen – das muss jedem bewusst sein. Unser Ziel bleibt, ein Dorfbegegnungsladen mit vielfältigem Angebot und mit Bedienzeiten zu sein“, verdeutlichten Janine Rowohlt und Dieter Bergstedt vom Vorstand des wirtschaftlichen Vereins.