See-Rettung: „5 vor 12“ findet am 19. Juni 1. Säuberungsaktion statt

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Nikolai Nowak und Dr. Said Yasseri bei Messungen und der Probennahme in der Mitte des Sees

Nach Einschaltung von Gemeinde- und Landkreis-Verwaltung fand heute eine erste Untersuchung des Oterser Sees in der Fährstraße durch das Institut Dr. Nowak aus Ottersberg statt. Die ersten Mess-Ergebnisse geben Anlass zu großer Sorge. Es besteht aber noch Hoffnung, weil schon am Freitag, 19. Juni in einer spontanen Vereins- und Bürger-Aktion praktisch „5 vor 12“  die Wasseroberfläche von der flächenhaften Ausbreitung der „Entengrütze“ befreit werden soll. Ziel ist, ein „Umkippen“ des Sees und ein Zusammenbruch des ganzen Teich-Ökosystems zu verhindern.Mit einem Schlauchboot ruderten Nicolai Nowak und Dr. Said Yasseri vom Institut Dr. Nowak (www.limnowak.com) vorsichtig von der „Badestelle“ in die Mitte des Sees, wo nur noch eine Wassertiefe von 1,60 m gemessen wurde. Durch die Boots-Bewegung riss der geschlossene, grüne Teppich der „Kleine Wasserlinse“-Pflanzen kurzzeitig auf und ein fauliger Geruch breitete sich bis ans Ufer aus. Schnell war nach der Durchfahrt des Schlauchbootes die grün bedeckte Wasseroberfläche wieder geschlossen. Sonnenstrahlen kommen deshalb nicht mehr an das Wasser heran.

Institut Dr. Nowak_WP_20150617_15_51_17_Pro__highres20150617Die beiden Fachleute führten mehrere Messungen durch. Wasserproben wurden ebenso genommen, wie Proben aus dem Sediment vom Grund des Oterser Sees. Im Labor in Ottersberg werden die Proben jetzt genau untersucht.

Dr. Said Yasseri und Nicolai Nowak versprachen, nach Vorlage aller Analyse-Ergebnisse einen Maßnahmenplan vorzuschlagen, um den See dauerhaft als dörfliches Idyll für Otersen zu retten. Diese Vorschläge sollen dem Landkreis, der Gemeinde und der Einwohnerschaft unterbreitet werden. Geplant ist eine Beteiligung der See-Eigentümer und Anlieger sowie der Einwohner, sobald alle Analysen vorliegen.

Nicolai Nowak und Dr. Said Yasseri bei Messungen im Schlauchboot auf dem Oterser See
Nicolai Nowak und Dr. Said Yasseri bei Messungen im Schlauchboot – gemeinsam mit dem NDR-Kamerateam an Bord.

Die Ursachen für die jetzige Gefährdung des Oterser Sees sind offenbar vielfältig. Über einzelne Ursachsen wollte Dr. Said Yasseri vor laufender NDR-Fernsehkamera nicht spekulieren, weil es jetzt gelte, zu messen, zu beproben und sorgfältig zu analysieren.

Nicolai Nowak und Dr. Said Yasserie begrüßten aber ausdrücklich die von der Dorf- und Vereinsgemeinschaft Otersen vorgeschlage- ne Sofort-Maßnahme, die schon in zwei Tagen durchgeführt werden soll. Mit zwei Schlauchbooten der Feuerwehr und mit Netzen soll möglichst wie bei einer Ölsperre auf einem Gewässer die grüne „Entengrütze“ von der See-Oberfläche abgefischt werden.

Wichtig sei, so die Fachleute, die Aktion vorsichtig und gründlich durchführen

  • ohne Motoren an den Booten
  • nur mit wenigen Booten
  • ohne das Nährstoff-reiche Sediment am Seegrund stark aufzuwirbeln

Die abgefischte Biomasse soll weit genug vom See zwischengelagert werden und könne später kompostiert werden.

Auch wenn sie das Abfischen sorgfältig und gründlich durchführen, kann es passieren, das eine Woche oder 10 Tage später die See-Oberfläche wieder von der ´Kleinen Wasserlinse´ bedeckt ist“, klärte Dr. Said Yasserie auf. „Dann müssen wir die Aktion eben wiederholen“, betonten Vereinsvertreter bei den vorbereitenden Beratungen am Mittwochabend.

Gestartet wird die Aktion am

  • Freitag, 19. Juni um 17.00 Uhr
  • Treffpunkt ist auf dem Feuerwehrübungsplatz am See in der Fährstraße

Freiwillige Helfer sind willkommen.

Nach der ersten Bootsfahrt über den See mit Messungen an mehreren Stellen gab Dr. Said Yasserie erste Ergebnisse und Erkenntnisse bekannt:

  • Im See wurden nur noch 2 mg Sauerstoff gemessen. Die meisten Fische benötigen 3 mg Sauerstoff
  • Der pH-Wert ist erfreulicherweise gering
  • Das Wasser unter dem grünen Teppich ist für ein stehendes Gewässer vergleichsweise sauber.

Weitere Informationen zu den 7 Oterser Seen: https://www.otersen.de/7-oterser-seen/

Otersen ist aufgrund der vielen Eichen im Dorf wahrlich ein "grünes" Dorf - aber auf diesem Foto vom Oterser See (17.6.2015) ist deutlich zu viel grün - statt blauem Wasser. Am Freitag wird eine Rettungsaktion gestartet.
Otersen ist aufgrund der vielen Eichen im Dorf wahrlich ein „grünes“ Dorf – aber auf diesem Foto vom Oterser See (17.6.2015) ist deutlich zu viel grün – statt blauem Wasser. Am Freitag wird eine Rettungsaktion gestartet.