Tiefbau in Otersen bis 4,20 m Tiefe – „Kaffee und Kuchen statt Pöbelei“
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2.560 Kubikmeter Unterbau, 1.800 Tonnen Asphalt und Rigolen mit einem Fassungsvermögen von 280.000 Litern Wasser wurden in die neue Landesstraße L159 in der Ortsdurchfahrt Otersen eingebaut. Nach 8-monatiger Bauzeit – aber nur 2 Wochen Verzögerung wird das heimische, mittelständische Bauunternehmen Eimer-Bau aus der Nachbar-Gemeinde Visselhövede die neue Dorfstraße und den neuen breiteren Fuß- und Radweg bis zur Freigabe am Montag, 15. Mai fertig stellen.
Seit 2016 wurde die vollständige Erneuerung der 1954 gebauten Beton-Fahrbahn geplant und verschoben. Aufgrund der Straßenschäden musste die Höchstgeschwindigkeit auf der Dorfstraße vom Land Niedersachsen auf 30 km/h reduziert werden.
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Im September 2022 begann der Rückbau der fast 70 Jahre alten, 5 Meter langen Betonplatten. Mit schwerem Gerät wurden die Beton-Fahrbahn zunächst im Straßenverlauf zertrümmert.
Auf einer Ackerfläche gleich nebenan türmten sich die Betonteile fast haushoch, wurden vor Ort in einer großen Brechanlage zerkleinert und in einem Prüflabor begut-achtet, bevor die 750 Kubikmeter Beton-Recyclingmaterial schadstoff-frei als Unterbau für die neue Straße wiederverwendet wurden.
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Nach dem Rückbau der alten Fahrbahn und des alten, schmalen Gehwegs waren im Herbst letzten Jahres zunächst aufwendige Tiefbau-Arbeiten erforderlich – bis in 4,20 m Tiefe, damit ausreichend Platz für die Straßenentwässerung unterhalb der neuen Ortsdurchfahrt geschaffen werden konnte. Zur Absicherung der tiefen Baugruben wurde das Spezialtiefbau-Unternehmen Heidorn aus Hamburg beauftragt. Deren Mitarbeiter erlebten auf der Großbaustelle den Unterschied zwischen Großstadt an der Elbe und kleinem Dorf an der Aller: „In Hamburg werden wir meistens nur angepöbelt, hier bekamen wir sogar Kaffee und Kuchen“, berichtete Bauleiter Arven Klose, Sohn des Eimerbau-Geschäftsführers Jörg Klose.
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Im Verlauf der L 159 (Dorfstraße) wurden an drei Stellen Rigolen mit einem Fassungsvermögen zwischen 48 und 110 Kubikmeter eingebaut. Zusätzlich befindet sich unter dem neuen Geh- und Radweg im Bereich Steinfeld zwischen Kurve und Dorfladen eine Rohr-Rigole mit 58 Kubikmetern. In insgesamt 280 Kubikmeter Rigolen können 280.000 Liter Wasser von der Straßen- und Radweg-Oberfläche eine Etage tiefer versickern.
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Die neue Landesstraße L 159 in der Ortsdurchfahrt Otersen wurde im Auftrag des Landes Niedersachsen mit einer Fahrbahn-Breite von 6 Metern und einer Länge von 940 Meter im Bereich Dorf-straße bis Einmündung Feldstraße am Dorfladen ausgebaut. Auf dem letzten Teilstück zwischen der Kurve und der Einmündung Feldstraße wird die alte Asphalt-Decke am 4. Mai abgefräst und am 5. Mai wird auf der gesamten Länge die neue Asphalt-Deckschicht mit einem großen Straßenfertiger hergestellt.
Die Gemeinde Kirchlinteln hat den Neubau des rund 2 Meter breiten und 918 Meter langen Rad- & Gehweges beauftragt, der den alten schmalen Gehweg ersetzt. Rund 1.900 Quadratmeter rote Betonpflastersteine wurden dafür verlegt.
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An der Dorfstraße wurde in Fahrtrichtung Ludwigslust eine neue Bushaltestelle hergestellt. Im Auftrag der Fa. TM-Net Bungalski aus Verden hat das Bauunternehmen Eimer-Bau Lehrrohre für die Erschließung von Otersen mit Breitband-Leitungen für schnelles Internet verlegt.
Das beauftragte Unternehmen bedankt sich bei der Straßenbau-behörde, der Gemeinde und den betroffenen Anliegern für die gute Zusammenarbeit und das Verständnis. Nach der Fertigstellung in Otersen bleibt das 1949 von Willy Eimer gegründete Bauunter-nehmen, 2008 von Jörg Klose übernommen, in der Gemeinde Kirchlinteln aktiv und wird ab Juni den Straßenendausbau im Neubaugebiet „Heidering“ in Kirchlinteln ausführen. Das Unternehmen Eimer-Bau hat 40 Mitarbeitende freut sich auf den Auszubildenden für den Jahrgang 2023 aus Kirchlinteln und auf weitere Mitarbeitende aus Visselhövedes Nachbar-Region Kirchlinteln und Verden.
In Otersen selbst freuen sich die Einwohner jetzt auf die neue Ortsdurchfahrt und den breiteren Rad- und Fußweg sowie das Ende der Bauzeit mit Umwegen, Einschränkungen und vielen Schleich-verkehren in den Nebenstraßen.