„Ironman“: Markus Bruns absolviert die Triathlon Langdistanz

Markus Bruns_DSC_01767“Das war ein langer Weg” sagt Markus Bruns im Nachhinein, wenn er an den 10. September 2016 zurückblickt. Damit meint er nicht nur die Strecke an dem Tag selbst – aber dazu später mehr. Wir haben Markus Bruns (Ludwigslust, jetzt Berlin) gebeten, seiner „alten Heimat“ über seine Triathlon-Aktivitäten zu berichten.Triathlon Langdistanz, vielen wohl eher unter dem Begriff “Ironman” bekannt, dem Namen des Unternehmens welches den legendären Triathlon auf Hawaii ausrichtet, indem die letzten beiden Male Jan Frodeno als Sieger hervorging.

  • 3,8 km Schwimmen,
  • 180 km Radfahren und
  • 42,195 km Laufen

– das sind die Disziplinen. Genau in der Reihenfolge. “Die Strecken-längen kenne ich schon auswendig seitdem ich ein kleiner Junge war, da gab es in einer Sportzeitschrift mal einen Artikel über Jürgen Zack und den Hawaii Triathlon, seitdem fasziniert mich das“, so Markus Bruns. Bis er dann selbst zum ersten mal an einem Volkstriathlon teilnimmt, dauerte es allerdings noch bis 2010.

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Mit dem langen Weg meint Markus eingangs nicht nur die Strecken, sondern die Zeit des Trainings und der Vorbereitung, um am Wett- kampftag in der Lage zu sein, diese Strecken zu bewältigen.

Markus Bruns: “Die Vorbereitung ging bereits im Oktober/ November 2015 los. Da steht über den Winter viel Grundlagen-training und Athletik an, bevor es dann im Frühjahr bis zum Sommer immer intensivere und längere Trainingseinheiten werden.” Am Ende waren es bis zu 15 Wochenstunden Training.

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180 Kilometer Radfahren

“Den Wettkampf am großen Tag zu schaffen ist eine Sache, aber die ganzen Monate der Vorbereitung über den langen Zeitraum und sich aufzuraffen, auch wenn einem mal gar nicht nach Sport ist, ist nochmal ein ganz anderes Thema“, räumt Markus Bruns ein.

“Der herbste Rückschlag war allerdings der erste Versuch in Roth“, erinnert sich Markus Bruns. Das war eigentlich sein anvisiertes Ziel: Den traditionsreichen Triathlon in der Nähe von Nürnberg zu bestreiten, bei dem 2016 auch Jan Frodeno siegte und eine neue Weltbestzeit von 7:35:39 Stunden hinlegte.

“Beim Radfahren nach 120 km hatte ich einen irreparablen Raddefekt, da war das Rennen auf einen Schlag vorbei”. Freundin Marisa und die Eltern Karlheinz und Marita Bruns waren extra mitgereist und warteten vergebens an der Radstrecke dass Markus nochmal vorbeifährt. “Die Enttäuschung war riesig, das ganze Jahr war auf diesen einen Tag ausgelegt.” Nach ein paar Wochen Abstand war aber klar, dass der Weg aus dieser Misere nur über die Ziellinie eines anderen Wettkampfs überwunden werden kann.

Aufstehen, Mund abwischen und weitermachen – sozusagen.

Markus Bruns: “Da kam mir Almere bei Amsterdamm ganz recht. Von den Rennoptionen zu der Zeit am Besten zu erreichen, flacher Radkurs, viel Wind, immer am Deich entlang. Da dachte ich mir, das liegt mir doch, kenn ich doch von zuhause.”

Nach drei weiteren Monaten Training war es dann wieder soweit. Marisa, „Kalle“ und Marita haben sich nochmal auf den Weg gemacht um Markus zu begleiten. Auf dem Weg zum Start früh Morgens war die Stimmung angespannt, die Ruhe vor dem Sturm. Das letzte mal entspannen, die Abläufe nochmal durchgehen und bloss nicht darüber nachdenken was einem alles bevorsteht. “Sobald dann aber der Startschuss fiel konnte man endlich loslegen und die Grübelei war vorbei”, so Markus.

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Markus Bruns: 42,195 km Laufen – Marathon! nach Schwimmen und 180 km Radfahren!

Das Schwimmen lief sehr routiniert und wie geplant, sogar etwas schneller als in Roth. Dann geht es direkt auf den Radkurs. “Das Rad habe ich dieses Mal so oft kontrolliert und getestet, da hatte ich keine Bedenken. Nur bei km 120 musste ich kurz an Roth zurück denken, um den Defekt von damals aber gleich wieder zu verdrängen und weiter zu kurbeln.” Das Radfahren lief dann auch in der gewünschten Zeit. Mal mit starkem Rückenwind an der Küste, auf dem Rückweg im Inland dafür dann aber auch mit gehörigem Gegenwind. “Da gilt es seine Kräfte gut einzuteilen und möglichst gleichmäßig, ökonomisch zu fahren”, erläutert Markus Bruns.

Danach gab es auch beim Begleitteam erstmal Erleichterung, der Radpart war schon mal überstanden. Wenn da nicht noch der Marathon wäre.

Der Laufkurs war eine 7km Strecke um den See in dem am Morgen geschwommen wurde, die es dann sechs mal zu laufen galt. “Die ersten drei Runden liefen super, der halbe Marathon war geschafft. Da hatte ich dann aber etwas Panik wie es weitergehen soll. Die Monate vorher habe ich mir immer vorgestellt dass ich es bis zum Halbmarathon auf jeden Fall schaffe. Wie es dann weitergehen soll konnte ich mir nie so Recht ausmalen.”

Aber dann ging es einfach weiter,

  • Kilometer für Kilometer,
  • Runde für Runde.

Kleine kurze Ziele setzen.

“Bei km 40 war das Ziel dann greifbar nah und das erste mal traute ich mich an das Finish zu denken. Ich dachte bis kurz vorm Ende: Es kann noch so viel passieren, freu Dich bloß nicht zu früh!” Aber dann lief alles glatt und der letzte Kilometer lief wie von alleine durch das Anfeuern der Zuschauer und den Gedanken an die Begleitgruppe im Ziel. Geschafft.

Nach 11 Stunden und 20 Minuten endlich im Ziel. “Endlich war das geschafft wofür man so lange trainiert hat. Was für eine Erleichterung. Die Freude war riesengroß. Was für eine Reise bis hierhin”.  Ein langer Weg.

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Wir danken Markus Bruns für diesen interessanten Bericht, wünschen ihm sportlich alles Gute, viel Erfolg und immer beste Gesundheit. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in Ludwigslust und in Otersen 😉

Fotos: Karlheinz Bruns