Mit der Komödie „So een Tyrann“ von Bernd Gombold landete die Speeldeel Otersen wieder einen Volltreffer und begeisterte das Publikum bei ihren drei Auftritten im Niedersachsenhof. Nach vielen Übungsabenden in den letzten Wochen und Monaten schafften es die Laienschauspieler erneut, die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen und lieferten jeweils drei tolle Akte ab.
Die Komödie spielt im örtlichen Rathaus, in dem ein fast normaler Arbeitstag zu Ende geht. Bürgermeister Albert Babel (gespielt von Marco Haase) feiert am Abend seinen 50. Geburtstag mit vielen Gästen und bereitet sich auf seine Rede vor. Besonders „charmant“ ist er zu seiner Frau Erna (Marita Bruns) und seiner Tochter Lisa (Saskia Hartmann), die beide im Rathaus für ihn arbeiten und die er seit einigen Wochen mittels einer neuen Sprachanlage schikaniert. Und dann ist da noch die neugierige Putzfrau Rosalinde (Karin Hartmann), die keine Möglichkeit ungenutzt lässt, etwas „Neues“ aus dem Rathaus aufzuschnappen und weiterzuerzählen. Sie ist es auch, die ihrem Chef steckt, dass seine Tochter Lisa ein Verhältnis mit Peter Bacher (Mark Rübke), dem Sohn des Bürgermeisters aus
Wittlohe hat, von dem Albert herzlich wenig hält. Als er seine Tochter zur Rede stellt, ist bereits von einer Hochzeit die Rede. Treu zur Seite stehen dem Bürgermeister seine Ratsherren Eugen Schaufel (Bernd Barenscheer) und der oftmals betrunkene Landwirt Fritz Hoosbein (Sven Priemke). Ihnen erzählt er auch, dass er vor vielen Jahren für eine Zeit lang in Saudi-Arabien war und dort eine tolle Frau kennenlernen durfte. Unglücklicherweise ist die Sprachanlage angeschaltet und alle Rathaus-Beschäftigten erfahren von der Geschichte, sodass Lisa einen cleveren Plan schmiedet. Ihr Angebeteter Peter verkleidet sich als arabischer Scheich und gibt sich als Sohn von Bürgermeister Albert aus. Als dieser realisiert, dass er neben Lisa ein weiteres Kind in die Welt gesetzt hat, gerät er in Panik und sieht schwarz für seine Ehe sowie sein Bürgermeisteramt und die für den Abend geplante Geburtstagsfeier, auf der der Scheich unter keinen Umständen erscheinen darf. Er beauftragt Fritz, sich als Orient-Tänzerin zu verkleiden und den Scheich abzufüllen. Leider schlägt Fritz selbst beim Wein so sehr zu, dass nur er betrunken wird und halbnackt im Rathaus liegt. Im Dorf kursieren dank Rosalinde mittlerweile die Gerüchte: ein arabischer Waffenhändler sei vor Ort, zudem hat der Bürgermeister eine nackte Tänzerin in seinem Büro und schließlich steht auch noch die Oterser Feuerwehr vor dem Rathaus, die Rosalinde aus Angst vor einer Bombe alarmiert hat.
Albert steht schon vor dem Abgrund und wittert von einer Verschwörung gegen hin. Er will sein Amt abgeben und seinen Stellvertreter Eugen zu seinem Nachfolger machen. Doch als Lisa und Peter die ganze Sache aufklären, geht die Geschichte doch noch glücklich für Albert aus und er kann sich über einen Schwiegersohn sowie einen bevorstehenden Enkel freuen. Auch seine Frau, die in die ganze Sache eingeweiht war, steht wieder zu Albert und alle können sich nach einem turbulenten Tag im Rathaus auf die Feier am Abend freuen. Nur Rosalinde wird von Albert für die nächsten 4 bis 5 Wochen in den Urlaub geschickt, die darüber höchst unglücklich ist. Vorerst wird es wohl keine Neuigkeiten geben, die sie im Dorf erzählen kann…
Moderator Jan Thalmann bedankte sich im Anschluss bei den Schauspielern und allen Helfern, insbesondere bei Anke Pozderovic (Regie und Souffleuse), Mäggi Meyer (Kostüme und Maske) und Marcus Momberger (Licht und Sound). Das Publikum kannte die Leistung der Schauspieler mit lang anhaltendem Applaus an, sodass sich die Mühen der Speeldeel der vergangenen Wochen und Monate gelohnt haben.