Josephine Bening 100.000ster Fährgast auf der Allerfähre

DSC_001120150816Am 16. August 2015 war es in der 2. Hälfte der 19. Fährsaison soweit: Die 16-jährige Gymnasiastin Josephine Bening aus Otersen nutzte als

1 0 0 . 0 0 0 ster Fährgast die Solar-Allerfähre Otersen-Westen. 99.999ster und 100.001ster Fährgast waren ihre Eltern Astrid und Werner Bening.

Gemeinsam war das Trio auf dem Weg zu den Großeltern von Josephine in Westen. Der Zufall wollte es, das ausgerechnet ihr 19-jähriger Bruder Lennart Bening, seit einem Jahr Fährhelfer auf der Solarfähre, Fährdienst hatte und die nummerierten Fährkarten verkaufte. Fährschiffer Ulrich Rübke gratulierte den besonderen Jubiläumsgästen und ließ Josephine Bening unter Anleitung die Ruderpinne bei einer kleinen Rundfahrt auf der Aller.

Vereinsvorsitzender Günter Lühning hatte zuvor eine Urkunde überreicht und Josephine Bening darf sich über Gutscheine im Wert von 100 Euro für den Dorfladen Otersen und das AllerCafé als Präsent freuen.

DSC_002020150816Fährschiffer Ulrich Rübke gratulierte den besonderen Jubiläumsgästen und ließ Josephine Bening unter Anleitung die Ruderpinne bei einer kleinen Rundfahrt auf der Aller.

Nach der Ehrung als 100.000ster Fährgast setzte Familie Bening aus Otersen die Radtour mit dem Besuch der in Westen lebenden Eltern/Großeltern fort. Für die Rückfahrt von Westen nach Otersen wurde erneut unsere Solar-Allerfähre als „schwimmende Brücke“ zwischen den Dörfern Otersen und Westen genutzt. Zwischenzeitlich hatten Fährschiffer Stephan Fittkau und Fährmann Klaus-Dieter Lühning aus Otersen die beiden Kollegen der Frühschicht (Ulrich Rübke und Lennart Bening) abgelöst und auch Fährschiffer Stephan Fittkau ermöglichte dem 100.000sten Fährgast Josephine Bening die Ruder-Pinne für eine weitere Probefahrt unter fachkundiger Aufsicht. 

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Der 19-jährige Bruder des 100.000sten Fährgastes, der seit einem Jahr bei den Fährleuten aktive Fährmann Lennart Bening hat nach eigenem Bekunden „die Aller im Blut“: Der Vater, Großvater und Bruder seiner aus Westen stammenden Mutter Astrid Bening geb. Grotum waren bzw. sind „beim Wasserbau“ bzw. beim Wasser-schifffahrtsamt berufstätig. Erfahrene Fährschiffer wie Ulrich Rübke (seit 1997 aktiv) überlassen den jungen Fährleuten im Heimat- & Fährverein Otersen, wie zum Beispiel Lennart Bening, zwischendurch unter Anleitung gerne einmal die Ruderpinne der Solarfähre – auch um Nachwuchsförderung zu betreiben. Dabei entstand das Foto (unten).

DSC_003020150816Josephine Bening als 100.000stem Fährgast wird im nächsten Jahr zum Auftakt der 20. Fährsaison am 30. April oder am 1. Mai 2016 eine besondere Ehre zu teil. Weitere Informationen dazu folgen in Kürze.

Die Allerfähre Otersen-Westen wurde um 1600 herum eingerichtet und war etwa fast vier Jahrhunderte eine gute Verbindung zwischen beiden Dörfern – bis zum Deich-Neubau, dem Abriss des 1905 erbauten Fährhauses mit Hoffmann´s Gastwirtschaft und der Schließung der traditionsreichen Fährverbindung im Jahre 1967.

30 Jahre später übernahm der Heimat- & Fährverein Otersen e.V. (damals noch „Dorfgruppe Otersen im Heimatverein“) die Wiedereinrichtung der Fährverbindung. Irmgard Rieck aus Westen, Tochter der letzten Fährfrau an der Aller taufte am 30. April 1997 die Fähre auf den Namen ihrer Mutter „Marie Hoffmann“.

Ein Jahr später, 1998, wurde Josephine Bening geboren, die jetzt in der 19. Saison als 100.000ster Fährgast die Fähre nutzte.

1999 wurde die Allerfähre als meistgenutzte Solarfähre Niedersachsens und zweitkleinste Binnenfähre Deutschlands mit dem „Deutschen Solarpreis 1999“ von Eurosolar in Bonn ausgezeichnet, weil die Fährleute Tradition und umweltfreundliche Antriebstechnik verbanden und schon vor fast 20 Jahren die Energiewende einläuteten.

Ursprünglich war die Solar-Allerfähre für 3.000 Fährgäste jährlich in der Saison vom 1. Mai bis 3. Oktober konzipiert und gebaut worden. Der jährliche Durchschnitt hat sich mit rund 5.400 Fährgästen fast doppelt so hoch wie geplant eingependelt.

„Erfreulich ist, das es uns seit Jahren gut gelingt, jüngere Fährleute für unsere Solar-Allerfähre zu gewinnen und in das 70 Fährleute zählende Team einzubinden“, hatte kürzlich der 2. Vorsitzende Dietrich Kerwat aus Barnstedt erfreut festgestellt.