Erfolgreiche Generalprobe – NDR-Fernsehteam an der Allerfähre

DSC_005820150502Seit dem Maifeiertag pünktlich um 10.00 Uhr verwandelte sich der „trennende Grenz-Fluss“ namens Aller dank der Inbetriebnahme einer „schwimmenden Brücke“ zu einem verbindenden Fluss zwischen den Gemeinden Dörverden  und Kirchlinteln. Diese „Brücke“ ist nur 7,50 Meter lang, hat eine „Tragfähigkeit“ von 22 Menschen mit Fahrrädern und ist besonders umweltfreundlich und klimaschonend.

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Bürgermeister Wolfgang Rodewald (Kirchlinteln) und Cort-Brün Voige (Rethem)

Zur „Brücken-Wiedereröffnung“ kamen am 1. Mai mehrere hundert Gäste mit Fahrrädern und die Bürgermeister aus Dörverden, Kirchlinteln und Rethem. Der ursprüngliche „Brückenschlag“ erfolgte am 1. Mai 1997 mit der Wiedereinrichtung der Allerfähre Otersen-Westen, die es schon zwischen 1600 und 1967 gab  – dann 30 Jahre gar nicht. Wer in diesen drei Jahrzehnten ohne direkte Verbindung über die Aller von Otersen nach Westen wollte, musste über die großen Brücken in Verden oder Rethem 25 Kilometer von einem Allerdorf ins andere fahren. Seit 1997 haben rund 97.500 Menschen die neue Verbindung genutzt. Während der Einsatzzeit der Allerfähre verkürzt sich die Distanz zwischen Otersen und Westen von 25 Kilometer auf nur noch dreitausend Meter. Einsatzbereit ist die Allerfähre zwischen dem 1. Mai und dem 3. Oktober an jedem Sonnabend von 14 bis 18 Uhr und an jedem Sonn- und Feiertag von 10 bis 18 Uhr. So wie am 1. Mai, als vormittags mit Cort-Brün Voige (Rethem, mit dem Fahrrad), Wolfgang Rodewald (Kirchlinteln, mit dem Auto) und Alexander von Seggern (Dörverden, zu Fuß) drei Allertal-Bürgermeister zum „Brückenfest“ an die Fährstelle Otersen-Westen kamen.

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Dörverdens Bürgermeister Alexander von Seggern, Vereinsvorsitzender Günter Lühning und Kirchlintelns Bürgermeister Wolfgang Rodewald (von links).

Vor laufender Kamera eines NDR-Fernsehteams erläuterten Technik- wart Karlheinz Bruns, der diensthabende Fährschiffer Dieter Bergstedt und Vereinsvorsitzender Günter Lühning die Moder-nisierung und Umstellung des Fährbetriebes. Wie bereits berichtet, wurde das 60 Jahre alte Bauhüttenschiff durch einen Schwimm-Bootssteg und einen Bauwagen am Allerufer mit 1.500 Watt-Photovoltaik-Anlage ersetzt. „Wir könenn jetzt beide Solar-fähren gleichzeitig laden“, betonte Karlheinz Bruns. Günter
Lühning als Vorsitzender des Heimat- & Fährvereins Otersen gab
vor laufender Kamera zu Protokoll, dass die 70 ehrenamtlichen
Fährleute „nicht für sich selbst, sondern als Dienstleister für das
Allertal und als Förderer der Sanften Erholung in der Region aktiv“
seien.

Dieter Bergstedt und Finn Rowohlt waren die ersten Dienst-habenden Fährleute der Saison 2015 - links im Bild der neue Bootssteg und der Technikwagen mit Sonnenstromanlage.
Dieter Bergstedt und Finn Rowohlt waren die ersten Dienst-habenden Fährleute der Saison 2015 – links im Bild der neue Bootssteg und der Technikwagen mit Sonnenstromanlage.

Die Wetterberichte an den Vortagen, die Regenwahrscheinlich-
keiten von bis zu 70 Prozent und kühle Temperaturen vorher-sagten, ließen nichts Gutes für den Maifeiertag erwarten. Null Regen, viele dunkle Wolken, wenig Sonne erst am späten Nachmittag und kühle 13 Grad – so war dann das nicht optimale Feiertagswetter – immerhin besser als befürchtet. Über 500 Fährgäste ließen sich dann zwischen 10 und 18 Uhr am 1. Mai mit der Solarfähre über die Aller setzen. Der Saisonauftakt an der Allerfähre wurde wieder zum beliebten Treffpunkt. Viele wollten raus in die Natur, andere ließen sich vom Imbissstand, der Cocktail- Bar oder einem frisch gezapften Bier locken. Die aufgestellten Tische und Bänke wurden als gemütlicher Ort zum Picknick und Klönschnack genutzt.

DSC_002720150502Kassenwart Jens Brettschneider gab die Fährgastzahl des Tages
bekannt, während Technikwart Karlheinz Bruns die wichtigste
Bilanz zog: „Die Generalprobe hat trotz der umfassenden tech-
nischen Erneuerung gut geklappt“. An der Fährstelle herrschte bereits Feierabend-Stimmung und die Allerfähre war längst am Liegeplatz am neuen Schwimm-Bootssteg festgemacht als Urlaubsgäste aus Düsseldorf zur Fährstelle kamen. Die Rhein-länder hatten übers Wochenende Quartier in Walsrode-Nordkampen bezogen und kamen mit den Fährleuten ins Gespräch. Für die sechs begeisterten Gäste aus der NRW-Landeshauptstadt wurde noch eine Abendfahrt durchgeführt. Tagsüber gab es drei weitere besondere Gäste. Der 91-jährige Theo Thom und der 14-monatige Bennet Fittkau waren der älteste und jüngste Fährgast am Eröffnungstag. Eine Bilder-Galerie vom „Brückenfest“ gibt es auf der Facebook-Seite der Solar-Allerfähre Otersen-Westen.